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Sunday, July 19, 2020

Uetze: Süßigkeitenstand öffnet jedes Wochenende in Dedenhausen an der Zum Bahnhof - Hannoversche Allgemeine

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Der knallrote Süßwarenstand von

Yvonne Winkler-Weber ist ein echter Hingucker. „Mein kleiner All-around-Wagen“, nennt sie ihr mobiles Verkaufshäuschen liebevoll, mit dem sie eigentlich zu Schützen- und Volksfesten fährt. Jetzt ist der Wagen jedoch in der Auffahrt ihres Wohnhauses an der Straße Zum Bahnhof in Uetze-Dedenhausen geparkt. Jeden Sonnabend und Sonntag öffnet sie nun den Tresen und verkauft von 15 bis 18 Uhr Süßes, unter anderem gebrannte Mandeln, Crêpes und Donuts.

40 Feste fielen der

Corona-Krise zum Opfer

Eigentlich wäre

Winkler-Weber in diesen Tagen viel unterwegs gewesen und hätte auf Festen ihre Süßigkeiten angeboten. „Wir waren schon abfahrbereit“, sagt die 50-Jährige. Erster Stopp wäre Ende März Stadthagen gewesen. Doch dann kam Corona. Weil Feste und sonstige Veranstaltungen wegen der Pandemie abgesagt werden mussten, begann für die Schaustellerin eine Zeit des Stillstands.

Rund 40 Feste sind seitdem ausgefallen. „Ich konnte nicht nur rumsitzen und nichts tun“, sagt

Winkler-Weber. So wurde aus dem kleinen All-round-Wagen ein Süßwarenstand, an dem jetzt Jung und Alt Jahrmarkt-Naschereien zum Mitnehmen kaufen können. Nicht nur in den sozialen Netzwerken macht die Schaustellerin regelmäßig auf ihren Verkaufsstand aufmerksam, sondern auch ihre Nachbarn rühren fleißig die Werbetrommel.

Der kleine, rote Süßwarenstand von Familie Winkler-Weber passt gerade so in die Auffahrt. Quelle: Laura Beigel

Schausteller in vierter Generation

„Wir haben bisher nur positives Feedback bekommen“, berichtet

Winkler-Weber und lächelt. Unterstützung erhält sie beim Verkauf auch von ihren beiden Söhnen Johann und Xaver. Johann, der zurzeit eine Ausbildung zum Konditor macht, kann sich sogar vorstellen, den Betrieb einmal zu übernehmen. „Erst will ich aber meine Ausbildung zu Ende machen“, sagt der 15-Jährige. Das Herz des 20-jährigen Xavers schlägt stattdessen für die Informationstechnik.

Lesen Sie auch: Uetzer Schaustellerfamilie bangt wegen Corona um ihr Lebenswerk

Die beiden Söhne sind inzwischen die vierte Generation in der Schaustellerfamilie. Schon der Urgroßvater von

Yvonne Winkler-Weber stammte aus einer Artistenfamilie. Ihr Vater hatte sich schließlich mit einem Verkaufsstand für gebrannte Mandeln selbstständig gemacht. Im Alter von fünf Jahren ist Yvonne Winkler-Weber mit ihrer Familie von Hannover-Buchholz nach Dedenhausen gezogen und übernahm später den Betrieb ihres Vaters.

Betriebe sind von

Insolvenz bedroht

Dass die Ausbreitung des

Coronavirus für eine so lange Zwangspause sorgen würde, ist für die Schaustellerin anfangs unvorstellbar gewesen: „Man dachte: Ach, das wird so schlimm nicht werden.“ Inzwischen wünscht sich Winkler-Weber inständig, dass es bald wieder losgehen kann. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf vor der Haustür will Winkler-Weber zumindest ihre alltäglichen Lebenshaltungskosten decken. „Reich werden kann man damit nicht“, stellt sie klar. „Wir hoffen auf die kommenden Oktoberfeste und Weihnachtsmärkte“, sagt sie. „Wenn die Feste nicht stattfinden, können viele Schaustellerbetriebe bald Insolvenz anmelden.“

Von

Laura Beigel


July 19, 2020 at 04:24AM
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